Leistbarer Wohnraum als Mangelware für Einheimische
Folgender Artikel wurde eigentlich für die Oktober-Ausgabe der Pörtschacher Zeitung verfasst – er wurde aber von der Redaktion aufgrund „mangelnder Aktualität“ nicht gedruckt und somit ist der Verein 9210.at in dieser Ausgabe leider nicht vertreten …
Der Bau von hunderten Wohnungen wurde in den letzten Jahren in Pörtschach genehmigt und viele davon wurden auch fertiggestellt. Die Bevölkerungszahlen stiegen in diesem Zeitraum allerdings kaum, obwohl viele Jungfamilien nach Wohnraum suchten und suchen. Die Problematik der „kalten Betten“ geht somit Hand in Hand mit jener des fehlenden (leistbaren) Wohnraums für Einheimische.
Fehlende Perspektive in Pörtschach
Nicht zuletzt hat auch unsere Umfrage bestätigt, dass es sehr viele junge Pörtschacherinnen und Pörtschacher gibt, die sich in ihrem Heimatort eine Existenz aufbauen wollen, ihnen das aber durch die explodierenden Immobilienpreise in vielen Fällen verunmöglicht wird. Selbst wenn sie beispielsweise nach der Ausbildung gerne wieder zurückkommen würden, um dann in Pörtschach eine Familie zu gründen, ist es für die Mehrheit schlichtweg nicht leistbar und somit perspektivlos.
Sozialer Wohnbau, aber richtig
Es gibt immer wieder große Bauprojekte, die einen kleinen Anteil an „leistbarem Wohnraum“ oder solchen für „betreutes Wohnen“ beinhalten. Der Großteil müsse aber „leider“ wegen der Finanzierbarkeit teuer verkauft werden. Leider wird solchen „Tarnmanövern“ der Immobilienbranche seitens der politischen Verantwortungsträger oft nachgegeben und obendrein mit überaus lukrativen Umwidmung für die Grundeigentümer belohnt – weil man ja zumindest diesen kleinen Anteil an sozialem Wohnbau erzielen wolle. Statt nur auf Zuruf zu handeln, muss der Gemeinderat zukünftig standhaft bleiben und sich proaktiv um wirklich gemeinnützige und nachhaltigere Alternativen bemühen, die tatsächlich der Pörtschacher Bevölkerung zugutekommen.
Platz für Jungfamilien schaffen
Anstatt den Immobilienspekulanten das Feld zu überlassen, kann die Gemeinde selbst gegensteuern. Es gibt genügend Beispiele anderer Orte, die Bauland für Jungfamilien geschaffen haben. So kaufen etwa Gemeinden landwirtschaftliche Flächen zu einem fairen Preis und führen dann erst eine – in diesem Ausnahmefall sinnvolle – Umwidmung durch. Die aufgeschlossenen Bauparzellen verkaufen sie anschließend zu einem kostendeckenden Betrag an Jungfamilien, die definierte objektive Kriterien erfüllen müssen. So profitieren die Einheimischen und nicht die Spekulanten – in Pörtschach passiert viel zu oft das Gegenteil.
Es braucht endlich sinnvolle Lösungen für die AKTUELLEN Probleme in Pörtschach!
Ihr
Florian Pacher & Team 9210.at