Gutschein-Placebo statt Soforthilfe für Pörtschach
Die 9210.at-Idee einer Gutschein-Aktion zur schnellen Hilfe für Bevölkerung und Wirtschaft wurde von der Bürgermeisterin bisher leider nur mangelhaft umgesetzt
„Das intendierte Ziel einer Soforthilfe für alle Menschen in Pörtschach wird völlig verfehlt“, kritisierte Florian Pacher, Vorsitzender des Vereins 9210.at, den angekündigten „Kulinarik-Bonus“ von Bürgermeisterin Häusl-Benz. Wir fordern bereits seit Ende April 2020 eine Gutschein-Aktion, aber die vorliegende Umsetzung als Bonus-Aktion müssen wir als schlechte Kopie einer tollen Idee bezeichnen.
Diskriminierende Hürden für Menschen mit geringem Einkommen
Die Bonus-Aktion der Gemeinde erscheint vielleicht auf den ersten Blick hilfreich, aber bei näherem Hinsehen offenbart sich das Placebo der Bürgermeisterin – denn an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung geht ihre Aktion völlig vorbei. Wie viele Pörtschacherinnen und Pörtschacher mit geringem Einkommen werden wohl davon profitieren, wenn sie zuerst 200 Euro ausgeben müssen, um erst dann in den „Genuss“ eines „20-Euro-Kulinarik-Bonus“ zu kommen?
Obendrein werden im wesentlichen keine Rechnungen für Produkte des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel etc. angenommen. „Und das in Zeiten, in denen durch die Corona-Krise viele Menschen unverschuldet in der Arbeitslosigkeit oder in der Kurzarbeit sind“, stellt Pacher eine Diskriminierung der Menschen mit geringem Einkommen fest. Natürlich werden durch die Einschränkungen auch mehrere Unternehmen ohne Anlass von der Teilnahme ausgeschlossen.
Intransparenter Prozess
Neben der öffentlichkeitswirksamen Ankündigung der Aktion liegen keinerlei konkrete Informationen zum Ablauf vor – das ist eine weitere Schwachstelle. Einer der Punkte der allerdings schon bekannt ist: es können auch Personen die keinen (Haupt-)Wohnsitz in Pörtschach haben, um den „Kulinarik-Bonus“ ansuchen. Sieht so eine gezielte Soforthilfe für die Pörtschacher Bevölkerung aus?
„Warum kann man nicht einfach jeder Pörtschacherin und jedem Pörtschacher einen Gutschein über 20 Euro zukommen lassen, so wie wir das seit Wochen fordern – anonym, unbürokratisch und ohne diskriminierende Hürden“, so Pacher.